Freitag, 12. April 2013

Annensky vrch (Annaberg)

Eine Wanderung zur nördlichsten Gemeinde Böhmens und zum Annaberg mit dem Garten Gethsemane
In einem abgelegenen Zipfel des „Schluckenauer Landes“ (Sluknovsko) liegt das nördlichste Dorf Böhmens, Severni (früher Hilgersdorf). Es liegt nur wenige Kilometer von der deutsch/tschechischen Grenze entfernt am Fuße des Hohwaldes. Am schnellsten erreicht man es von der Hohwald-Klinik aus entlang des Flüßchen Lucni potok in einem idyllischen Tal auf allerdings unmarkierten Wegen. Severni hatte lt. der touristischen Karte „Sluknovsko“ im Jahre 1890 1565 Einwohner, jetzt zusammen mit Lobendava (früher Lobendau), in das Severni eingemeindet ist, nur noch 330 Einwohner. In Severni gibt es keinen Laden und keine Gaststätte, der Wanderer muß sich also schon einige Kilometer weiter nach Lobendau begeben, wenn er etwas zu Essen oder zu Trinken benötigt.
Lobendau hat außer einer Gaststätte und einem Einkaufsladen auch eine Kirche (Barockkirche Marias Heimsuchung) und liegt an dem alten „Kaiserstraße“ genannten Verkehrsweg Dresden-Prag, der nach dem 2. Weltkrieg geschlossen wurde. Das „stört“ aber den Wanderer nicht, denn Neustadt ist auf dieser Straße über den Raupenberg gut zu Fuß zu erreichen.
Nur wenige Kilometer von Lobendau entfernt liegt ein Annaberg/Annensky vrch genannter alter Wallfahrtsort mit einem Kreuzweg, einer Barockkapelle und der Skulpturengruppe „Gethsemane-Garten“. Der Bildhauer Franz Pettrich, in Trebnitz bei Lobositz geboren und seit 1789 in Dresden später als Professor lebend, hat hier auf dem Annaberg eine imposante Sandsteinfigurengruppe zum Thema „Jesus und seine Jünger auf dem Ölberg“ geschaffen (siehe Fotos). Alljährlich fand am Sonntag nach dem 26. Juli (Tag der hlg. Anna) das sog. „Annafest“ statt.
Vom Annaberg aus kann man auf einer Wanderung durch den Wald mit schönen Aussichten auf das Tal bis zum Unger die Eisenbahnstrecke nach Dolni Poustevna (früher Nieder-Einsiedel) erreichen und, bevor man über den ehemaligen Grenzübergang Sebnitz erreicht, eventuell einen „Abstecher“ auf dem 414 m hohen Berg „Ferdinandova vysina“ mit der Gaststätte „Viereck“ machen.
9.5.2011
Literatur: Kalender „Sächsische Heimat 2011“ des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz (Blatt 16.Woche)
Fotos vom Annaberg:
Jakob,Jesus,Johannes,Petrus und Annakapelle