Freitag, 20. März 2015

Durch das Karolintal in Nordböhmen

     Unsere kleine Vorfrühlingstour begannen wir  am unteren Bahnhof von Nixdorf/Mikulasovice doln. nadr., den wir mit der "Nationalparkbahn"/U 28 von Sebnitz aus erreichten. Die blaue Markierung führt in Richtung Norden oberhalb der Bahnlinie entlang und wir konnten  zu Beginn des Weges beobachten, wie eine Bahnbeamtin die Weiche für den in Richtung Sebnitz ausfahrenden Zug per Hand im Gleisbett stellte.
Während die Bahnlinie in großem Bogen über ein Viadukt das Tal mit dem Wölmsdorfer Bach/Vilemovsky potok quert, stiegen wir in das Tal in Richtung Franzthal/Dolina hinab.
Dolina ist ein Ortsteil von dem größeren Vilemov und der Vilemovsky potok entspringt unweit von Sluknov, dem Hauptort des "Schluckenauer Zipfels". 

Die blaue Markierung leitet uns an den Ortsrand von Vilemov (der gleichzeitig der Anfang von Dolina ist). Am Wegkreuz zweigt der Weg nach links ab, wir machten aber einen Abstecher und gingen noch etwa 100 Meter nach rechts  und gelangten an den Rand des Friedhofes und zur kleinen Vilemover Kirche Maria Himmelfahrt.

Links von der barocken, im 18. Jahrh. erbauten Kirche, die früher als Ziel der "Wölmsdorfer Wallfahrt" bekannt war, befindet sich unter den Linden ein Brunnen mit einer Kapelle und der Inschrift "Bitt Gott für uns Maria Rein, so wird der Brunn zur Gesundheit sein". Am 19. Januar des Jahres 1646 sollen einem kleinen Mädchen mit geschwollenen Augen  zwei Engel erschienen sein und  ihr eine klare Quelle gezeigt haben, dessen Wasser darauf ihr Augenleiden heilte. Graf Joachim von Slavata ließ dann dort 1713 eine erste kleine Kapelle errichten. (Gegenwärtig empfielt es sich nicht, das Wasser zu probieren, da es wahrscheinlich verunreinigt ist).

Vom Abzweig zurückgekehrt  folgten wir der Markierung in Richtung des  ca. 34 m hohen und 190 m langen Viaduktes über den Wölmsdorfer Bach.



 Unter das Viadukt gegangen, gelangten wir zur kleinen Ansiedlung Dolina und weiter in das Tal hinab. Ab hier nennt sich der Wölmsdorfer Bach (auf deutscher Seite) Sebnitz und (auf böhmischer Seite) das Tal Karolinino udoli, benannt nach der Fürstin Karolina von Dittrichstein.
Wir gingen über eine kleine Brücke über den Bach (rechts im Bild) und hatten nochmals eine schöne Aussicht auf das Viadukt.


Links am Weg steht ein zum Teil schon abgerissenes Gebäude mit einem großen Schornstein.
Ein Mühlgraben führt noch Wasser, das wahrscheinlich früher von der Fabrik genutzt wurde.
Nach wenigen Metern bergauf verlassen wir den zur Straße und weiter Richtung Horni Poustevna  führenden Weg und gingen (von da ab unmarkiert) nach links in einen Waldweg und weiter immer entlang des Vilemovsky potok, der die alte Staatsgrenze bildete.
Nach einem größeren Kahlschlag führte uns der  Weg zu einem Teich, dem Grenzteich/Hranicni rybnik. Vorher mußten wir uns entscheiden, ob wir eine kleine Waldsiedlung nach rechts umrunden oder versuchen, einen Pfad nach links entlang des Baches zu gehen. Oberhalb der Waldsiedlung führt ein Weg weiter bergauf  zur Straße von Vilemov nach Dolni Pousteva.
Wir blieben aber weiter im Tal und an einem Granit- Felsen vorbei gelangten wir zu den ersten Gebäuden von Nieder-Einsiedel/Dolni Poustevna in der Nähe des alten Grenzüberganges nach Sebnitz.
Wir beendeten unsere  Wanderung in der am Ausgang der Straße von Vilemov gelegenen Gaststätte "Fajnschmekr".

17. 3. 2015

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen